Lars Alt: Chance auf Exzellenz verringert sich – Niedersachsen gerät in eine wissenschaftspolitische Abwärtsspirale

Zur aktuellen Entscheidung über Antragsskizzen neuer Exzellenzcluster im Rahmen der Exzellenzstrategie erklärt der wissenschaftspolitische Sprecher der FDP Niedersachsen, Lars Alt:

„Die niedersächsischen Universitäten haben in der aktuellen Wettbewerbsrunde um neue Exzellenzcluster das Nachsehen. Von den bundesweit 41 ausgewählten Voranträgen kommen nur zwei aus Niedersachsen. Während Baden-Württemberg mit 10 Anträgen, Bayern und NRW mit 6 Anträgen und Sachsen und Hessen jeweils mit 5 Anträgen in die kommende Runde der Exzellenzstrategie gehen, gelingt Niedersachsen nur mit zwei von zwölf Anträgen der nächste Schritt zur Exzellenz. Allein die TU Dresden war mit mehr Anträgen erfolgreicher als unser gesamtes Bundesland. Damit sinkt nun auch die Wahrscheinlichkeit, dass Niedersachsen zukünftig eine Exzellenzuniversität ausweisen kann, denn um sich als Exzellenzuniversität bewerben zu können, müssen Universitäten an mindestens zwei und als Universitätsverbünde an mindestens drei Exzellenzclustern als Antragsteller beteiligt sein. Niedersachsen droht damit in eine wissenschaftspolitische Abwärtsspirale zu geraten, weil mit Erfolgen in der Exzellenzstrategie auch millionenschwere Bundesmittel verbunden sind.

Dieser Rückschlag liegt nicht etwa an den exzellenten Forscherinnen und Forschern aus Niedersachsen, sondern an der vollkommen unzureichenden wissenschaftspolitischen Unterstützung der Landesregierung. Der Reaktion des Wissenschaftsministeriums ist nicht zu entnehmen, mit welchen Mitteln nun wenigstens die Verlängerung der bestehenden Exzellenzcluster gestützt werden sollen. Dies unterstreicht einmal mehr die Strategielosigkeit der Landesregierung in der Wissenschaftspolitik. Auch hätten wir in dieser Frage wenigstens eine Reaktion von der CDU erwartet. Diese blieb jedoch ebenfalls aus. Wir fordern die Fraktionen des Niedersächsischen Landtages deshalb dazu auf, angesichts der ernüchternden Ergebnisse der laufenden Auswahlrunde in der kommenden Plenarwoche des Landtages in einer aktuellen Stunde über die zukünftige Ausrichtung in der Exzellenzstrategie zu debattieren. Wissenschaftspolitik muss in das Zentrum des Parlaments gerückt werden.“